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Hochries Samerberg e. V.
Reinhold Parl
 

Sicherheit Gesehen, gehört und selbst er(über)lebt

unbeabsichtigte Retterauslösung
Meik verunglückt
Baumrettung durch die Bergwacht
Fronalklapper und Folgestörungen 
Warnung vor Hartschalenprotektoren  
Quick Lock Karabiner, falsche Handhabung
Absturz, schlampig eingehängte Tragegurte


23-24.09.06 Dolomitenkurzausflug (Bilder zur Grossansicht bitte anklicken)

Dieser Kurzbericht könnte auch unter der Rubrik "Reise" stehen, habe ihn wg. der Gewichtung jedoch hier unter "Sicherheit" reingestellt.
Der Samstag war bei schwachen variablen Winden und einer Basis bei 2800m eindeutig der bessere Flugtag, grandiose Aussicht, super Dolomitenrundflug, was stört da schon die etwas knappe Basis.
Am Sonntag hatten wir Höhenwind aus Südwest mit ca. 15-20 km/h, am Oststartplatz der Rodella im Lee gingen einige Windhosen ab, am Südweststart war Rückwärtsstart zwingend angesagt, in der Luft und nach dem Einstiegsbart war es dann einigermassen angenehm zu Fliegen. Aus der Luft beobachtete ich dann den ersten Hubschraubereinsatz am Oststart des Rodella, daraufhin wechselte ich weiträumig die Talseite zum Belvedere, der Talwind war - verstärkt durch den überregionalen Wind - schon recht kräftig und so entschloss ich mich nach "Höhemachen" den Landeplatz anzufliegen, mit den letzten Höhenmetern schaffte ich es gerade noch zum Landeplatz. Vom Boden aus beobachtete ich den nächsten Hubschraubereinsatz drüben am Belvedere. Der Hubschrauber kreiste über dem Einsatzort, als sich ein Gleitschirmpilot näherte und über dem Hubi zum Thermikkreisen begann, offensichtlich war die Thermik dort nicht sehr ergiebig sodass der Gleitschirmflieger nach einigen Kreisen "gottseidank" weiterflog - mein Spezl hat aus der Luft  (mit Tele!) zwei Fotos davon geschossen.
Am Landeplatz verfolgte ich mehrere harte Landungen auf dem Rücken mit heftigen Schmerzreaktionen der Piloten, verursacht durch Turbulenzen nach Hindernissen wie Scheunen oder Baumreihen und den entsprechenden Schirmreaktionen. Zahlreiche Piloten landeten weit ab vom Landeplatz.

Fazit: soll sich jeder selber überlegen...

aus dem DHV-Forum von diesem Zeitraum
weitere Dolomiteninfos

18.09.04 unbeabsichtigte Retterauslösung      (Bilder zur Grossansicht bitte anklicken)

Es ist ein ruhiger Spätsommertag, fast windstill am Startplatz der Hochries und wenig Flugbetrieb. Ich mache mich startklar, hänge Tragegurte und Beschleuniger ein und starte nach den gewohnten Checks.
GurtVorerst fällt mir nichts Besonderes auf, es ist wie erwartet sehr ruhig in der Luft - kein einziger Pieps des Varios. Aus Gewohnheit greife ich zum Auslösegriff der Rettung um die Schlaufe "griffbereit "aufzubiegen" und bemerke, dass der Griff bereits gezogen ist und sich die Rettung kurz vor dem Herausfallen aus dem Gurtzeug befindet.
Vorsichtig nehme ich den Retter ganz heraus und lege ihn auf meinen Schoß, erst bei der Landung fällt er zu Boden.
Was war geschehen?
RettungsgriffDie Leine des Beschleunigers war unbemerkt durch die Auslöseschleife des Rettungsschirms gefallen.
Als der Tragegurt beim Start durch die Kappe auf Zug ging, wurde durch die eingefädelte Beschleunigerleine der Auslösegriff betätigt.
Bei unruhigen Bedingungen oder treten des Beschleunigers wäre die Rettung mit Sicherheit ausgelöst worden.

Fazit: Zum Startcheck gehört auch die Kontrolle der "freien" Beschleunigerleinen!!
Reinhold Parl


17.07.03
Am 11. Juli ist unser Freund, ehemaliger Schüler und Clubmitglied Meik in Castelluccio tödlich verunglückt.
Meik flog seit 4 Jahren, hatte B-Schein Ausbildung und flog auch motorisiert.
Seine Lebensgefährtin Kathi, seine Eltern und viele Freunde müssen 2 Monate nach seinem 40igsten Geburtstag Abschied von ihm nehmen.

Robert, Michael Nesler und ich haben vom 5. bis 12. Juli eine Gruppe in Castelluccio betreut.
Zeitgleich war Meik mit einigen Freunden auch in Castelluccio.

Die Rekonstruktion seines letzten Fluges hat folgendes ergeben:
Es war ein Abendflug bei ruhigen Bedingungen.
Start am Rifugio Perugia, Ziel Landeplatz San Pellegrino.
Unsere Gruppe war gerade mit zwei Autos zum Abendessen nach San Pellegrino unterwegs.
Es waren mehrere Piloten in der Luft.
Ein paar Piloten aus dem ersten Auto haben Meik im "SAT" gesehen. Da ihnen aber dann die Sicht durch einen Hügel versperrt wurde konnten sie nicht sehen daß er nicht mehr ausgeleitet hat.
Die weitere Beschreibung des Unfalles stammt von italienischen Autofahrern, die auch die Rettung verständigt haben, welche äusserst schnell am Unglücksort war. Der Notarztwagen ist noch unserem ersten Auto begegnet.
Durch falsches Ausleiten des "SAT" ging der Schirm in die Steilspirale (lt. Varioaufzeichnung 13,5 m/s Sinken) über.
Meik hat seinen "SAT-Versuch" über der Straße zum Tunnel geflogen. Beim seitlichen Aufprall gegen die Felswand zog er sich tödliche Verletzungen zu. Der Griff des Notschirmes war noch festgeklettet. Der Test hat ergeben daß sich die Rettung mit dem vorgeschriebenen Zug von 5 bis 7 kg hätte öffnen lassen.

Aus seinem engeren Freundeskreis haben wir erfahren, daß sich Meik über zwei Internetseiten und ein Video und Befragen mehrerer Piloten Informationen über "SAT-Fliegen" geholt hat.

Michael Nesler hat zur weiteren Nachvollziehbarkeit des Geschehenen einen SAT mit einem anderen Gleitschirmtyp geflogen und langsam ausgeleitet. Nach seiner Aussage geht der Gleitschirm, typenunabhängig, sofort in die stabile Steilspirale über. Für die "Stabile" sind auch keine Sinkwerte über 14 m/s nötig, dies kann auch bereits bei Werten zwischen 8 m/s und 10 m/s passieren.

Nach 10 Jahren Flugschule Hochries ist Meik der erste den wir durch einen Flugunfall verlieren.
Jeder Unfall ist tragisch und nicht mehr rückgängig zu machen. Meik wird in unserer Erinnerung weiterleben.

Helene Mayer, Flugschule Hochries


Baumrettung April 03
Fotobericht eines Clubkameraden zur Bergung eines Gleitschirmpiloten nach Baumberührung:
Heute als wir um ca. 15:00 Uhr am Startplatz des Sulzberg ankamen, war gerade der Rettungshubschrauber Christoph 1 am Gipfel gelandet um einen der Bergwachtmänner aufzunehmen und um ihn dann am Seil zum Unglückspiloten hinunter zu lassen. Dieser hing auf ca. 25 m Höhe, zunächst zwischen drei Wipfeln, später dann an einem Baum. Durch den starken böigen O-Wind fing der Hubschrauber mehrmals leicht zu schlingern an und gab dann seinen Bergeversuch auf, woraufhin die Bergwachtler mit einer Bergestange erfolgreich waren.
Vielen Dank an die Bergwacht!
Zahlreiche z.T. sehr erfahrene Piloten verzichteten an diesem Tag auf einen Start wegen der böigen Verhältnisse und der ungünstigen Windrichtung um Ost-Südost (anstatt Nordost).
Der Pilot blieb unverletzt - der Schirm wurde bei der Bergung zerfetzt. 

(Bilder zur Grossansicht bitte anklicken)

Beim Soaren am Hang muss mit Schwankungen (Böen) oder Zunahme der Windstärke gerechnet werden, ein ausreichender Sicherheitsabstand zum Gelände ist unabdingbar, bei stetig zunehmender Windstärke rechtzeitig den Flug zum Landeplatz antreten, bei zu starken oder sehr böigen Winden auf den Start verzichten.


Frontalklapper und Folgestörungen

01.08.01 Ca. 17°° bei einem Abendflug an der Kampenwand, Sportklasseschirm DHV 2. Nach dem Start ging es am Hausbart mit unerwarteten 6,5 m/sec zur Basis bei etwa 2100m. Der Rand eines Höhentroges hatte an diesem Tag für etwas labilere Verhältnisse in der Badewetterwoche gesorgt. Nach etwas Genusspanoramafliegen wollte ich noch mal Basis machen um einen Abstecher über das Priental zur Hochries zu wagen. Diesmal waren die Steigwerte nur noch um die 1,5 Meter und als ich knapp unter der Wolke war, flog ich los. Nach kurzer Zeit Geradeausflug stieg ich in den Strecker, da ich annahm, den Abwindbereich der Wolke bereits verlassen zu haben und wegen der vorher geringen Steigwerte nicht mehr mit grösseren Turbulenzen rechnete. 
Ein massiver Frontklapper (Totalzerstörer) hat mich dann doch überrascht, meine reflexartige Reaktion raus aus dem Strecker und gleichzeitig den Schirm anzubremsen (ohne etwas zu warten bis die Kappe wieder nach vorne kommt bzw. schiesst) führte meinen Schirm in den Fullstall, den ich erst mal halbherzig und (offensichtlich) asymetrisch ausgeleitet habe, mit starkem einseitigen Vorschiessen, Klappen und Gegenklappen und mit der Tendenz das ganze Spiel zu wiederholen. Ich habe dann den Schirm ein zweites mal gestallt, ca. 4 sec. gewartet und etwas konzentrierter ausgeleitet, mit mässigem Vorschiessen und anschliessender Stabilisierung , wegen meiner grossen Höhe über Grund konnte ich mir diese "Versuche" leisten, bei niedrigerer Höhe wäre ein rascher Griff zur Rettung angesagt gewesen.
Fazit, obwohl ich das richtige Manöver für die Kappenstörung eigentlich im Kopf hatte, haben meine Hände im Überraschungsmoment falsch reagiert. Mentale und praktische Vorbereitung auf solche Störungen helfen im Ernstfall gelassen genug und überlegt zu handeln.
Reinhold Parl


Warnung vor Hartschalenprotektoren

Hallo Piloten,
am 26.Juni diskutierte ich morgens, wie schon so oft, mit Gleitschirmpiloten über die Gefährlichkeit von Hartschalenprotektoren. Das tragische daran: an diesem Nachmittag kriegen wir es life vorgeführt. Pilot im Endanflug, meint dass er zu hoch ist, will einen schnellen Vollkreis fliegen, zieht in 10 - 15m Höhe die linke Steuerleine kräftig durch, geht in starke Schräglage und schlägt in der Beschleunigung am Boden auf. Zuerst mit den Beinen, dreht sich und knallt voll auf den Rücken. Mit einem modernen Protektor wäre er sehr wahrscheinlich verdattert aufgestanden, hätte ein Bier getrunken und die Geschichte wäre hier zu Ende.
ABER : er hatte einen Hartschalenprotektor, und die Geschichte ist hier nicht zu Ende, sondern es geht ein langer, harter Leidensweg los. Das obere Ende der Hartschale bildet eine Sollbruchstelle für die Wirbelsäule. Im Bereich des Protektors ist die Wirbelsäule stabilisiert und im Bereich darüber wird der Körper nach hinten geschleudert und genau bei der Kante werden 2 Wirbelkörper zerstört. Ergebnis: ROLLSTUHL ! ! !

Falls Ihr jemanden kennt der sich noch auf die trügerische Sicherheit der Hartschale verläßt: Bitte warnt ihn.

Happy Landings
Helene Mayer


Quick Lock Karabiner, falsche Handhabung

Mitte Mai 99, nach dem Start schnell 350m aufgedreht, die Thermik der Jahreszeit entsprechend wild, endlich habe ich Muße es mir im Gurtzeug bequem zu machen, erst jetzt fällt zufällig mein Blick auf den rechten Karabiner click me er ist nicht eingerastet und der Tragegurt hängt nur an der "Nase". Ich fliege aus dem Bart und versuche in ruhigere Luft zu gelangen, dann schaue und taste ich noch mal nach dem Auslösegriff meines Rettungsschirmes, erst jetzt lasse ich die Bremsen los und versuche mit beiden Händen den Gurt in den Karabiner zu bekommen. Dazu brauche ich eine Ewigkeit (ca. 2 Minuten) bis der Gurt Millimeter für Millimeter in die richtige Richtung rutscht und ich den Karabiner schließen kann.
Anschließend kann ich den Flug doch noch genießen. Allerdings passiert mir das Missgeschick noch einige male in der kommenden Nacht in mehreren Varianten bis zum Aufschlag.

PS: Ich habe meinen alten Rettungsschirm (24 qm) von '90 gegen eine moderne Doppelkappe ( 40 qm) ausgetauscht.

Zur Analyse:
Zwei Möglichkeiten kommen für mich in Betracht:

  1. Ich habe den Gurt in den Karabiner eingehängt und nicht kontrolliert, ob der Lock-Verschluss komplett geschlossen und eingerastet ist. Der Tragegurt kann, wenn er nicht sauber in den Karabiner eingeführt wird, das Einrasten des Quick lock verhindern. Deshalb sauberen STARTCHECK machen! (ich glaube eher an diese Variante)
  2. Beim Start hat der Tragegurt durch Zug auf den Entriegelmechanismus des Karabiners eingewirkt und das Öffnen herbeigeführt. Wenn der Verschluss des Karabiners nach innen zum Gurtzeug (Zum Bauch) schaut, liegt der Tragegurt beim Startvorgang nicht auf dem Verschluss und ein versehentliches Öffnen sollte ausgeschlossen sein. 

    Der Hersteller hat kurz darauf seinen Karabiner modifiziert und eine zweite Sicherung gegen ungewolltes Öffnen eingebaut.

Falsch angebrachter Karabiner: click me Der Tragegurt kann den Öffnungsmechanismus betätigen

In ähnlichem Zusammenhang konnte ich bei einem Fliegerkameraden, der seinen neuen Gleitschirm anlegte, folgende Beobachtung machen: click me Der Hersteller hatte sein Bändchen mit der Seriennummer am Tragegurt befestigt, der Kunde es dort belassen!

Reinhold Parl


Absturzursache - schlampig eingehängte Tragegurte.
März 00, Geschehen während eines Ligadurchgang in Lienz, 

Ein gut gepackte Rettung hat mit die Möglichkeit erhalten nach der Ursache zu suchen. Bei einem stressigen Startplatzwechsel nach einer Windrichtungsänderung habe ich die Tragegurte noch einmal aus- und wieder eingehängt. Da ich durch meinen Integralhelm in der Sicht nach unten behindert bin, gab ich mich mit einer Zugkontrolle am Tragegurt zufrieden. Aufgrund der Druckstelle an der Innenseite des Tragegurtes konnte ich den Fehler rekonstruieren. Das Foto zeigt die fehlerhafte Einhängung. click me
Aufgrund von Aussagen anderer Flieger kann man schließen, daß dieser Fehler öfter gemacht wird als die Unfallstatistik glauben macht. Wohl auch deshalb, weil diese Art einzuhängen nicht zwangsläufig zum Unfall führen muß. Ich werde auf jeden Fall in Zukunft eine andere Karabinerart verwenden. Eine zum Schrauben. Gut wäre eine Lösung, die den Tragegurt zwingt, bei Belastung ganz in den Karabiner rein zu rutschen oder ganz raus zu rutschen. Das hätte dann lediglich einen ungewollten Startabbruch zur Folge. Sicherer wären schon runde, wie ein Seil geformte Tragegurte. 

Wolfgang Opitz 

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